Das Vergangene ist nicht tot. Es ist nicht einmal vergangen«, schrieb einst Christa Wolf. Am 8. Mai jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 75. Mal. Und tatsächlich wird uns derzeit bewusst, wie lebendig das Vergangene ist.
Wir sehen es in den Depressionen und Angststörungen der Ausgebombten, Heimatvertriebenen, Frontsoldaten und KZ-Häftlinge, die im Alter häufig aufbrechen. Wir entdecken, dass diese Generation ihre psychischen Leiden vielfach an ihre Kinder und sogar ihre Enkel weitergegeben hat. Und wir sehen es im grassierenden Antisemitismus und Hass auf Minderheiten. Die NS-Zeit und der Krieg sind kein »Vogelschiss« in der deutschen Geschichte, wie Alexander Gauland schwadroniert. Sie umfassen zwar nur einen kurzen Zeitraum, aber der Schiss zieht eine Schmierspur bis ins Heute. Das ist Teil der Gegenwart, und somit ist es unsere Verantwortung, damit umzugehen. Diese Verantwortung besteht darin, über sich selbst nachzudenken. Welche Verwundungen in uns weiterschwären. Und welche Ressentiments. Genau das wollen aber jene nicht, die einen »Schlussstrich« fordern und davon faseln, finstere Mächte wollten einen »Schuldkult« in deutsche Gehirne hämmern. Das ist Unsinn.
Die Aufarbeitung, die die Gesellschaft bislang betrieben hat – das öffentliche Gedenken, das Kränzeniederlegen – ist aber nicht genug. Zu oft bleibt sie hohles Ritual. Eine echte Aufarbeitung nimmt die Familiengeschichten in den Blick. Das passiert auch schon, wenn die Kinder und Enkel der Kriegsgeneration unter professioneller Begleitung auf den Grund gehen, was sie vom Krieg noch in sich tragen. Viele Bücher erscheinen derzeit über die Traumata, die auf die Nachkommen übergegangen sind. All das passiert nur noch nicht oft genug. Ein Schlussstrich wäre das genaue Gegenteil des dringend Notwendigen.
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