Gut ein halbes Jahr nach der mutmaßlich rechtsextremen Attacke auf ein persisches Restaurant in Chemnitz besucht Sachsens Integrationsministerin Petra Köpping (SPD) am Mittwoch den damals schwer verletzten Wirt. Sie wolle wissen, wie es Masoud Hashemi heute gehe »und wie wir ihn unterstützen können«, sagte Köpping am Montag in Dresden. »Ich bin weiterhin davon überzeugt, dass der Unmut nicht mit Fremdenfeindlichkeit und Gewalt zu lösen ist, sondern mit einem friedlichen und konstruktiven Miteinander«, erklärte die Ministerin und ergänzte: »Das, was in Sachsen geschieht, bewegt und fordert uns alle auf unterschiedliche Art und Weise.«
Drei Unbekannte hatten Hashemis Lokal im Oktober 2018 in Motorradkleidung mit Helm und Handschuhen betreten, den Wirt mit Inventar beworfen, getreten und geschlagen. Einer der Angreifer zeigte laut Hashemi den »Hitlergruß«. Der damals 52-jährige Gastwirt, der seit mehreren Jahren in Chemnitz lebt, wurde bei dem Überfall schwer verletzt und lag mehrere Tage im Krankenhaus. In den Wochen vor dem Angriff war die Fassade der iranischen Gaststätte mehrmals mit Hakenkreuzen beschmiert worden.
Die Staatsanwaltschaft Chemnitz ermittelte nach der Attacke wegen gefährlicher Körperverletzung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Da sich keine Zeugen fanden, wurden die Ermittlungen Ende Februar eingestellt. Zugleich wurden Ermittlungen im Fall einer Attacke vom 23. September 2018 auf das persische Restaurant »Schmetterling« in Chemnitz eingestellt. Dort hatten Unbekannte mehrere Fensterscheiben beschädigt.
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