Habt ihr keine andere Spielwiese. Es nervt, den Scheiß unter jedem Beitrag zu lesen.
»Christus spricht: Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.« (Matthäus 11, Vers 28)
Du Gefährte,
wer bist du,
was bist du,
wo bist du?
Wo bist du gewesen,
als ich traurig war und einsam,
voller Herzschmerz und Magenbitter?
Und als ich glücklich war und in Gesellschaft,
und überall dabei und dabei immer
ein bisschen zu laut und zu eitel
und als meinen Händen alles gelang,
war das nicht ich, ich, ich –
oder warst da du
und deine Vorsehung?
Du Gefährte,
den ich suchte, dem ich fluchte,
dem ich folgte und den ich
rechts liegen ließ
als alles gut war und schön –
mit dir will ich reden,
zu dir will ich beten,
zu dir hin will ich fliehen.
Du Gefährte,
hier bin ich.
Dir gebe ich mich,
dir gebe ich mich hin.
Wohin sonst
sollte ich gehen,
wonach fliehen,
worauf hoffen,
wodurch lieben
und woran sonst
sollte ich glauben?
A.Rau schreibt:
10. Juni 2015, 20:55
Lieber Herr Rau, zum noch friedlichen Auftakt:
Ihre Zeitkritik in Ehren, aber die ist mir einfach schon zu alt. Unsere Glaubenshelden sind die, über die deren Väter gestöhnt haben.
Im Blick auf die Unterschiede: Zwar finde ich die Metapher von Plus- und Minuspol nicht so gelungen. Aber dass in der Unterschiedlichkeit und in der Polarität erst sich das Ganze findet, sehe ich genauso.
Nur sehe ich, dass es in der Natur Varianten gibt, die sich die Leute, die betroffen sind, nicht ausgesucht haben. Es gibt Menschen, die sich zu Menschen des gleichen Geschlechts hingezogen fühlen. Die haben sich das nicht ausgesucht. Trotzdem sehnen sie sich nach verantwortlicher Partnerschaft. Was ist mit denen? Sie lieben Gott, sie lieben ihre/n PartnerIn und sie wollen dafür Gottes Segen. Wo ist das Problem?
(Und unter uns: Sind Sie es nicht, der alle gleichmachen will? Alle müssen so wie Sie.)
Ihre Kritik an der westlichen Wohlstandsgesellschaft ist ein bisschen abgegriffen. Diese Kritik ist auch echt alt. Und komisch: Alle wollen hierher – trotzdem – (Oder deshalb?). Obwohl es doch überall viel besser ist – was die Moral betrifft.
Aber Sie haben recht. Im Rest der Welt hat man noch die richtigen Vorstellungen, was mit dem Regenbogen zu passieren hat. Herr Flessing wies letztens ja darauf hin, wofür es Baukräne gibt. Da meinte der Beobachter zwar, dass dies nicht gemeint sei und dies niemand wolle. Aber so machen es die Muslime ja auch – solange sie noch nicht die Macht haben.
Noch kurz zu Ihrem Alles-gleich-Geist: Ich glaube das nicht. Ich glaube, dass ich recht habe. Und ich bin der Überzeugung, dass weder die IS-Leute, noch Bastl noch Sie recht haben. Ganz im Gegenteil: Sie haben Unrecht. Aber welche Konsequenz soll ich denn aus meiner Überzeugung ziehen? Dass ich mich verhalte, wie Sie es tun?
Eine Frage zu dem "Alles war sehr gut!" hätte ich mal – hab ich schon mal eingestellt, ohne eine Antwort zu bekommen: Wann hat Gott die Hölle gemacht? Innerhalb der 6 Schöpfungstage? Dann wäre die Hölle sehr gut? Oder hinterher? Dann wäre nicht alles vollendet!
Ich glaube nicht, dass die Schöpfung so gelaufen ist, wie es in der Bibel steht. Ich glaube nicht, dass am Anfang alles gut war. Am Anfang war nur Natur – fressen und gefressen werden. Da haben wir ins ein bisschen rausgearbeitet durch Kultur und zivilisatorischen Firnis. Sie können alle Kenntnisse über die Anthropogenese natürlich leugnen. Sie können sich auch denen anschließen, die Wissenschaft imitieren um ihre schon feststehenden Ergebnisse bestätigt zu bekommen – das hat dann fast prophetische Qualitäten – aber das ist in der dekadenten westlichen Wissensgesellschaft nicht mehr anschlussfähig. Und wer anderen Menschen aufgrund eines veralteten Weltbildes etwas aufzwingen will, muss sich nicht wundern, dass diese es nicht dankbar annehmen.
Übrigens ein Hinweis noch zur Verdeutlichung: Ich will keine Spannung aufheben. Ganz im Gegenteil – ich finde die Spannung zwischen heterosexuellen Beziehungen und homosexuellen Beziehung ganz besonders spannend. (Wobei wahrscheinlich beide nach einer gewissen Zeit die gleiche Erschlaffung aufweisen. Und dann wird es erst eigentlich spannend.)
Herzlich
Ihr Paul
Nachtrag (und Beitrag zur Bildung)
Das, was hier als dekadentes Phänomen der westlichen Welt propagiert wird, ist schon vor einigen Jahren beschrieben worden – und zwar ganz anders. Dazu erlaube ich mir, einen kleinen Text einzustellen (Warnung! Im folgenden werden sexuelle und/ oder gewalttätige Handlungen beschrieben. Sollten Sie sich durch sexuelle oder gewalttätige Handlungen abgestoßen fühlen oder irritiert oder erregt werden, lesen Sie den folgenden Text bitte nicht!):
"Unsere ehemalige Naturbeschaffenheit nämlich war nicht dieselbe wie jetzt, sondern von ganz anderer Art. Denn zunächst gab es damals drei Geschlechter unter den Menschen, während jetzt nur zwei, das männliche und das weibliche; damals kam nämlich als ein drittes noch ein aus diesen beiden zusammengesetztes hinzu, von welchem jetzt nur noch der Name übrig ist, während es selber verschwunden ist. Denn Mannweib war damals nicht bloß ein Name, aus beidem, Mann und Weib, zusammengesetzt, sondern auch ein wirkliches ebenso gestaltetes Geschlecht; jetzt aber ist es nur noch ein Schimpfname geblieben. Ferner war damals die ganze Gestalt jedes Menschen rund, indem Rücken und Seiten im Kreise herumliefen, und ein jeder hatte vier Hände und ebenso viele Füße und zwei einander durchaus ähnliche Gesichter auf einem rings herumgehenden Nacken, zu den beiden nach der entgegengesetzten Seite von einander stehenden Gesichtern aber einen gemeinschaftlichen Kopf, ferner vier Ohren und zwei Schamteile, und so alles übrige, wie man es sich hiernach wohl vorstellen kann. Man ging aber nicht nur aufrecht wie jetzt, nach welcher Seite man wollte, sondern, wenn man recht schnell fortzukommen beabsichtigte, dann bewegte man sich, wie die Radschlagenden die Beine aufwärtsgestreckt sich überschlagen, so, auf seine damaligen acht Glieder gestützt, schnell im Kreise fort. Es waren aber deshalb der Geschlechter drei und von solcher Beschaffenheit, weil das männliche ursprünglich von der Sonne stammte, das weibliche von der Erde, das aus beiden gemischte vom Monde, da ja auch der Mond an der Beschaffenheit der beiden anderen Weltkörper teil hat; eben deshalb waren sie selber und ihr Gang kreisförmig, um so ihren Erzeugern zu gleichen. Sie waren daher auch von gewaltiger Kraft und Stärke und gingen mit hohen Gedanken um, so daß sie selbst an die Götter sich wagten; denn was Homer von Ephialtes und Otos erzählt, das gilt von ihnen, daß sie sich einen Zugang zum Himmel bahnen wollten, um die Götter anzugreifen. Zeus nun und die übrigen Götter hielten Rat, was sie mit ihnen anfangen sollten, und sie wußten sich nicht zu helfen, denn sie wünschten nicht, sie zu töten und ihre ganze Gattung zugrunde zu richten, gleichwie sie einst die Giganten mit dem Blitze zerschmettert halten, denn damit wären ihnen auch die Ehrenbezeugungen und Opfer von den Menschen gleichzeitig zugrunde gegangen, noch auch durften sie sie ungestraft weiter freveln lassen. Endlich nach langer Überlegung sprach Zeus: »Ich glaube ein Mittel gefunden zu haben, wie die Menschen erhalten bleiben können und doch ihrem Übermut Einhalt geschieht, indem sie schwächer geworden. Ich will nämlich jetzt jeden von ihnen in zwei Hälften zerschneiden, und so werden sie zugleich schwächer und uns nützlicher werden, weil dadurch ihre Zahl vergrößert wird, und sie sollen nunmehr aufrecht auf zwei Beinen gehen. Wenn sie uns aber dann auch noch fernerhin fortzufreveln scheinen und keine Ruhe halten wollen, dann werde ich sie von neuem in zwei Hälften zerschneiden, so daß sie auf einem Beine hüpfen müssen wie die Schlauchtänzer.« Nachdem er das gesagt, schnitt er die Menschen entzwei, wie wenn man Beeren zerschneidet, um sie einzumachen, oder Eier, mit Pferdehaaren. Wen er aber jedesmal zerschnitten hatte, dem ließ er durch Apollon das Gesicht und die Hälfte des Nackens umkehren nach der Seite des Schnittes zu, damit der Mensch durch den Anblick seiner Zerschnittenheit gesitteter würde, und befahl ihm dann, das übrige zu heilen. Apollon kehrte also das Gesicht um, zog die Haut von allen Seiten nach dem, was jetzt Bauch heißt, hin und band sie dann, indem er eine Öffnung ließ, welche man jetzt bekanntlich Nabel nennt, wie einen Schnürbeutel mitten auf demselben zusammen. Und die meisten übrigen Runzeln glättete er und fügte so die Brust zusammen, indem er sich dabei eines ähnlichen Werkzeuges bediente, als womit über dem Leisten die Schuhmacher, mit welchem sie die Falten des Leders ausglätten, einige wenige aber ließ er zurück, nämlich eben die um den Bauch und den Nabel, zum Denkzeichen der einst erlittenen Strafe. Als nun so ihr Körper in zwei Teile zerschnitten war, da trat jede Hälfte mit sehnsüchtigem Verlangen an ihre andere Hälfte heran, und sie schlangen die Arme um einander und hielten sich umfaßt, voller Begierde, wieder zusammenzuwachsen, und so starben sie vor Hunger und Vernachlässigung ihrer sonstigen Bedürfnisse, da sie nichts getrennt von einander tun mochten. Und wenn etwa die eine von beiden Hälften starb und die andere noch übrig blieb, dann suchte diese sich eine andere und umfaßte sie, mochte sie dabei nun auf die Hälfte eines ganzen Weibes, also das, was wir jetzt Weib nennen, oder eines ganzen Mannes treffen, und so
gingen sie zugrunde. Da erbarmte sich Zeus und erfand einen andern Ausweg, indem er ihnen die Geschlechtsglieder nach vorne versetzte; denn bisher trugen sie auch diese nach außen und erzeugten und gebaren nicht ineinander, sondern in die Erde wie die Zikaden. So verlegte er sie also nach vorne und bewirkte dadurch die Erzeugung ineinander, nämlich in dem Weiblichen durch das Männliche, zu dem Zwecke, daß, wenn dabei ein Mann auf ein Weib träfe, sie in der Umarmung zugleich erzeugten und so die Gattung fortgepflanzt würde, wenn dagegen ein Mann auf einen Mann träfe, sie wenigstens von ihrem Zusammensein eine Befriedigung hätten und so, von dieser gesättigt, inzwischen ihren Geschäften nachgingen und für ihre übrigen Lebensverhältnisse Sorge trügen. Seit so langer Zeit ist demnach die Liebe zu einander den Menschen eingeboren und sucht die alte Natur zurückzuführen und aus zweien eins zu machen und die menschliche Schwäche zu heilen. Jeder von uns ist demnach nur eine Halbmarke von einem Menschen, weil wir zerschnitten, wie die Schollen, zwei aus einem geworden sind. Daher sucht denn jeder beständig seine andere Hälfte. Soviele nun unter den Männern ein Schnittstück von jener gemischten Gattung sind, welche damals mannweiblich hieß, die richten ihre Liebe auf die Weiber, und die meisten Ehebrecher sind von dieser Art, und ebenso wiederum die Weiber, welche mannsüchtig und zum Ehebruch geneigt sind. Soviele aber von den Weibern ein Schnittstück von einem Weibe sind, die richten ihren Sinn nur wenig auf die Männer, sondern wenden sich weit mehr den Frauen zu, und die mit Weibern buhlenden Weiber stammen von dieser Art. Die Männer endlich, welche ein Stück von einem Mann sind, die gehen dem Männlichen nach, und solange sie noch Knaben sind, lieben sie, als Schnittstücke der männlichen Gattung, die Männer und haben ihre Freude daran, neben den Männern zu ruhen und von Männern umschlungen zu werden, und es sind dies gerade die trefflichsten von den Knaben und Jünglingen, weil sie die mannhaftesten von Natur sind. Manche nennen sie freilich schamlos, aber mit Unrecht, denn nicht aus Schamlosigkeit tun sie dies, sondern aus mutigem, kühnem und mannhaftem Geistestriebe, mit welchem sie dem ihnen Ähnlichen in Liebe entgegenkommen. Ein Hauptbeweis hierfür ist der, daß solche allein, wenn sie herangewachsen sind, Männer werden, die sich den Staatsgeschäften widmen. Sind sie aber Männer geworden, dann pflegen sie die Knaben zu lieben, auf Ehe und Kindererzeugung dagegen ist ihr Sinn von Natur nicht gerichtet, sondern sie werden nur vom Gesetze dazu gezwungen, vielmehr würde es ihnen genügen, ehelos mit einander das Leben zuzubringen. Kurz, ein solcher wird jedenfalls ein Knabenliebhaber, sowie ein Freund seines Liebhabers, indem er immer dem ihm Verwandten anhängt. Wenn nun dabei einmal der liebende Teil, der Knabenliebhaber sowie alle andern, auf seine wirkliche andere Hälfte trifft, dann werden sie von wunderbarer Freundschaft, Vertraulichkeit und Liebe ergriffen und wollen, um es kurz zu sagen, auch keinen Augenblick von einander lassen. Und diese, welche ihr ganzes Leben mit einander zubringen, sind es, welche doch auch nicht einmal zu sagen wüßten, was sie von einander wollen. Denn dies kann doch wohl nicht die Gemeinschaft des Liebesgenusses sein, um dessen willen der eine mit dem andern so eifrig zusammenzusein wünscht, sondern nach etwas anderem trachtet offenbar die Seele von beiden, was sie nicht zu sagen vermag, sondern nur ahnend zu empfinden und in Rätseln anzudeuten. Und wenn zu ihnen, während sie dasselbe Lager teilten, Hephaistos mit seinen Werkzeugen hinanträte und sie fragte: [D] »Was wollt ihr Leute denn eigentlich von einander?« und, wenn sie es ihm dann nicht zu sagen vermöchten, sie von neuem fragte: »Ist es das etwa, was ihr wünscht, möglichst an demselben Orte mit einander zu sein und euch Tag und Nacht nicht von einander zu trennen? Denn wenn es euch hiernach verlangt, so will ich euch in eins verschmelzen und zusammenschweißen, so daß ihr aus zweien einer werdet und euer ganzes Leben als wie ein Einziger gemeinsam verlebt, und, wenn ihr sterbt, auch euer Tod ein gemeinschaftlicher sei, und ihr dann wiederum auch dort im Hades einer statt zweier seid. Darum seht zu, ob dies euer Begehr ist, und ob dies euch befriedigen würde, wenn ihr es erlangtet«, wenn sie, sage ich, dies hörten, dann würde gewißlich kein Einziger es ablehnen oder zu erkennen geben, es sei etwas anderes, was er wünschte, sondern jeder würde gerade das gehört zu haben glauben, wonach er schon lange Begehr trug: vereinigt und verschmolzen mit seinem Geliebten aus zweien eins zu werden. Der Grund hiervon nämlich liegt darin, daß dies unsere ursprüngliche Naturbeschaffenheit ist, und daß wir einst ungeteilte Ganze waren. Und so führt die Begierde und das Streben nach dem Ganzen den Namen Liebe. Und vor Zeiten, wie gesagt, waren wir eins; nun aber sind wir um unserer Ungerechtigkeit willen getrennt worden von dem Gott, wie die Arkader von den Lakedaimoniern. Und es steht daher zu fürchten, wenn wir uns nicht gesittet betragen gegen die Götter, daß wir dann von neuem zerspaltet werden und so von Ansehen herumlaufen müssen wie die auf den Grabsteinen ausgehauenen Reliefs: mitten durch die Nase durchgesägt wie halbierte Marken. Deswegen muß man jedermann antreiben, ehrfürchtig gegen die Götter zu sein, damit wir diesem Geschicke entgehen und dagegen dasjenige erlangen, zu welchem uns Eros Führer und Hort ist. Dem handle niemand entgegen; es handelt dem aber entgegen, wer sich den Göttern verhaßt macht. Denn wenn wir mit der Gottheit uns befreunden und versöhnen, so werden wir den uns eigentlich angehörigen Liebling finden und erlangen, was jetzt nur von wenigen erreicht wird."
Gast schreibt:
11. Juni 2015, 14:54
Lieber Gast, da sind Sie ja wieder. Als Vorschlag zur Güte: Wir bleiben hier und Sie bekommen den Rest?
Lieber Gast, noch ein Vorschlag: Sie haben ja recht. Wenn das hier vorbei ist, machen wir Schluss.
Lieber A. Rau,
fragwürdiger, als dieses Liebesgedicht, ist wie Sie das Leben oder hier den Computer
mit + und – erklären, und doch nur Nebensächlichkeiten sind.
So funktioniert der Rechner doch mit 1 und 0, entweder es kann Strom fließen oder nicht. Wobei die Stromrichtung bzw. die Spannung ob nun + oder –, egal oder nebensächlich ist.
Bei dem Computer nicht an seinem Binärsystem denkend oder ähnlich gedankenlos von einer polaren Schöpfung oder so von den Geschlechtern oder das Glaube aus der Spannung zwischen Gnade oder Gericht komme zu schreiben, mach Sie trotz ihres theologischen Wissen sehr fragwürdig.
Ihr „Hochverehrte Publikum“
Ist nicht der vertrauensvolle Glaube und die Sorge um das Leben das wichtigste was in uns fließen muss (so u. a. Albert Schweizer).
Weniger ihre Nebensächlichkeit und Vermutungen über A oder B Christ oder welches Geschlecht zusammenleben darf oder zu +/- Spannungsfelder oder zur polaren Schöpfung.
L. Schuster
A.Rau schreibt:
11. Juni 2015, 13:18
Nächste Eskalationsstufe: Alles oder Nichts - das ist hier die Frage!
Gut, Herr Rau: Ja, Sie haben recht. Wir wollen alles gleich machen. Wir wollen nicht mehr zulassen, dass Homosexuelle ins Gefängnis geworfen werden – wie es im "allerchristlichsten" Deutschen Reich üblich war und in allen anderen "christlichen" Ländern Europas bis weit in die Mitte des letzten Jahrhunderts. Wir wollen nicht, dass Schwule an Baukräne gehängt oder Lesben zur "Heilung" vergewaltigt werden von gutmeinenden Christen – wie das in manchen "christlichen" Ländern Afrikas üblich ist - in anderen Bereichen weiß ich es nicht.
Wir wollen nicht, dass Frauen wieder als Besitz des Mannes betrachtet werden und zu kuschen haben, wenn der selbstwertgestörte Christ aus der bösen Welt nach Hause kommt – unsicher, ob er sich nicht doch die Augen ausreißen solle. Wir wollen nicht, dass die Horror-Vision von Britta unter Britta sagt: 10. November 2012 um 11:27 wahr wird: "Frau Prof. Dr. Mens, die international renommierte Kinderkardiochirurgin, räumte ihren Schreibtisch aus. Jahrelang hatte Sie, die Leiterin der Kinderherzklinik der Universität XXX, dem Ruf einer Schweizer Universitätsklinik widerstanden, trotz besserer Verdienstmöglichkeiten. Aber jetzt war das Maß voll. Seit die Partei “Das UNverfälschte Bibelwort” (DUB) bei der letzten Bundestagswahl die absolute Mehrheit erlangte, das war nur möglich, weil in der großen Koalition aus CDU und DUB in der letzten Legislaturperiode im Tausch gegen die Zuustimmung zu Bankenrettung und Auslandseinsätzen das Frauenwahlrecht gekippt wurde, war es Frauen verboten, leitende Stellen zu bekleiden. Frauen durften nur noch Chefinnen von anderen Frauen sein, nicht aber von Männern. Und so hatte Frau Prof. Dr. Mens Herrn Dr.Bardus, Gründungsmitglied der DUB, vor die Nase gesetzt bekommen.
Ihre Anwältin, Frau Dr. Leges, konnte ihr nicht helfen, da sie keine Klagen gegen Männer mehr vertreten durfte. Sämtliche Richterinnen waren zu Justizangestellten degradiert. Gerade wurde von der DUB ein Gesetzesentwurf eingebracht, daß Mädchen die Schule nach der 8.Klasse zu verlassen hätten, damit sie nicht in Berufe drängten, die sie von Haus, Familie und Kinderkriegen fernhielten. (In zweiter Lesung sollte wohl die Missionarsstellung als einzig legitime Zeugungshaltung festgelegt werden). Da aufgrund der zunehmenden Repressalien die meisten Ärztinnen ihre Praxen aufgegeben haben und entweder emigriert, resigniert oder vorzeitig im Ruhestand sind, gibt es erhebliche Engpässe in der medizinische Versorgung. Daher wurde ein Gesetzesentwurf notwendig, der Männern die bevorzugte medizinische Behandlung sichert. Kinderkrippen sind alle geschlossen und verboten. Als interne Auflage wurde eine durchschnittliche Kinderzahl von zunächst mindestens 3-4/Frau festgelegt, um günstigere demographische Daten zu schaffen. Frauen, die bisher Pfarrerinnen waren, wurden sogar für Verfälschung des Bibelwortes bestraft. Es wird erzählt, daß künftig Frauen auch nur noch in Begleitung ihres Ehemannes einkaufen gehen dürfen…
Nachdenklich wiegt Frau Prof. Dr. Mens den Kopf. Schade eigentlich, wer hätte gedacht, daß dieses Land vor Jahren sogar eine Bundeskanzlerin hatte…"
Wir wollen nicht, dass das bei uns kommt, was woanders schon praktiziert wird: http://www.spiegel.de/politik/ausland/is-und-gewalt-gegen-frauen-uno-bea... – mir fallen da glatt ein paar biblische Geschichten ein, da war dieser Geist auch schon unterwegs. (Der Straftatbestand "Vergewaltigung in der Ehe" musste gegen den Widerstand der christlich-konservativen Fraktionen durchgesetzt werden!)
Wenn Sie in diesem Dämon Ihren Gott erkennen, dann haben wir in der Tat verschiedene Götter. Wenn Sie eine BetonGottProjektion anbeten, die über Leichen geht, die Steinigung für Holz-Sammeln fordert und Abschlachtungen von Frauen und Kindern verlangt (Alles oder Nichts!), haben wir in der Tat verschiedene Götter. In Uganda hat Ihr Gott schon das Sagen, in Kenia will er an die Macht - wieder in der Einschränkung: Von dort weiß ich es; es gibt der Orte mehr.
Und an den Islamisten sind Sie näher dran, als Sie ahnen. Die haben auch die richtigen Mittel und Methoden: http://www.spiegel.de/politik/ausland/is-islamischer-staat-steinigt-frau... – dafür könnten sie die Anweisungen sogar aus der Bibel nehmen! Und der Vater ist doch geradezu vorbildlich – denken Sie daran, was Gott erwartet, wenn die Söhne nicht brav sind (Alles oder Nichts!).
Aber wenn das so ist, dann sind wir schon in zwei Kirchen. Dann bin ich in der Kirche des heruntergekommenen Gottes – gern mit der ganzen EKD-Bande. Gern bin ich lau und liberal und ein Alles-Gleich-Macher; einer, der die Worte Gottes infrage stellt; einer, der um Gottes Willen den Frommen in die Arme fällt. Aber ich fühle mich da nicht allein. Ich bin überzeugt, dass ich Jesus an meiner Seite habe (oder besser: An seiner Seite stehe!).
Herzlich
Ihr Paul
Erwiderung
Lieber Paul, nur zur Erinnerung: Wir reden hier über die gottesdienstlichen Segnung gleichgeschlechtlicher Paare - und nicht über "Homosexuelle ins Gefängnis geworfen im allerchristlichsten Deutschen Reich, Schwule an Baukräne gehängt oder Lesben zur "Heilung" vergewaltigt, Frauen als Besitz des Mannes, Frauenwahlrecht, Vergewaltigung in der Ehe, die Steinigung für Holz-Sammeln fordert und Abschlachtungen von Frauen und Kindern verlangt, Uganda, Kenia, Islamisten“. Falls Sie da einen Zusammenhang sehen, dann begründen Sie den bitte.
A.Rau
Homo-Trausegen?
GEGEN-ARGUMENT 3: Voltaire hatte seinerzeit den "edlen Wilden" erfunden, um die Europäer in seinem Sinne zu beeinflussen. Sie, lieber Paul, wollen die Christen beeinflussen. Zu diesem Zwecke erfinden Sie den "leidenden Homosexuellen", der hilflos und diskriminiert ist; der aber dennoch treu mit seinem Partner leben will und sich deshalb aus ganzem, tiefsten, frömmsten Herzen den Segen Gottes für den gemeinsamen Lebensweg wünscht.
Nun werfen Sie bitte mal einen Blick durch Ihre bunten Kirchenfenster hinaus in die reale Welt. Die Homosexuellen und ihre Verbündeten werden schon lange nicht mehr diskriminiert - sondern sie selber diskriminieren andere. Sie sind nicht mehr Opfer sondern Täter. Sie machen alle nieder, die sich ihnen nicht unterwerfen. Ein falsches Wort und sie beginnen zu brüllen.
Homosexuelle werden in der Kirche diskriminiert? Ha, ha - auf dem Kirchentag sind sie die Gruppe, die am meisten bejubelt und gefördert wird. Obwohl, Sie haben recht, einige wurden doch diskriminiert - und zwar die Homosexuellen, die das vom KIRCHENtag gewünschte Bild störten, nämlich die, die die sexuell enthaltsam leben wollen. Die durften auf dem Kirchentag nicht auftreten. Oder das offizielle EKD-Papier zur Sexualität. Das ist offensichtlich so homo- bzw. lesbisch-schwul-bisexuell-transsexuell-transgender-intersexuell-queer-freundlich ausgefallen, dass die EKD es (vorläufig?) noch unter Verschluss hält, weil sie einen Aufstand in den Gemeinden und den Spott der Medien fürchtet.
Nun mag es ja tatsächlich fromme Homosexuelle geben, die ehrlichen Herzens Gottes Segen wollen. Doch die dürften die Ausnahme sein, die die Regel bestätigt. Aber sie haben viele Möglichkeiten, Gott um diesen Segen zu bitten. Sie können das ganz persönlich im Gebet tun oder in der Seelsorge oder beim Abendmahl oder über der Bibel ...
Doch das alles genügt Ihnen ja nicht. Sie, lieber Paul, fordern ein offizielles kirchliches Ritual. Und da stellt sich schon die Frage: Geht es dabei wirklich um den einzelnen Homosexuellen - oder geht es darum, dass die ev. Kirche mit diesem Ritual demonstriert, dass sie sich der Welt unterwirft und deren "Alles-Gleich-Geist" anbetet?
Wir haben es ja gesehen: Vor drei Jahren haben einige Homosexuelle laut geklagt, dass sie ihre Partnerschaft in der Kirche verbergen müssten und so gezwungen wären, ein Doppelleben zu führen. Dann hat der Kirchenleitungsbeschluss die Pfarrhäuser für diese Partnerschaften geöffnet. Doch wie viele von denen haben denn inzwischen "geheiratet", um den Freiraum zu nutzen, den die Kirche ihnen eingeräumt hat? Es sieht ganz so aus, als wehklagten diese Homosexuellen, so lange ihnen eine Türe verschlossen ist - doch wenn sie geöffnet wird, gehen sie nicht durch?
Ein kluger Mann hat einmal sinngemäß geschrieben: "Es geht nicht um den einzelnen Homosexuellen oder um Gottes Segen - es geht darum, den Widerstand der Institution Kirche zu brechen." Insofern stehe ich FÜR eine von Gott abhängige, im Glauben selbstbewusste Kirche, die ihren eigenen Weg geht. Und ich stehe GEGEN eine Kirche, die immer nur dem Zeitgeist hinterher hechelt und so von einer Peinlichkeit in die nächste tapst - unabhängig davon ob das nun ein "Entjudungsinstitut" ist oder ein „Bildungszentrum für Genderfragen" oder ein kirchlicher "Homo-Trausegen".
A.Rau
A.Rau schreibt:
11. Juni 2015, 18:27
Lieber Herr Rau, nur zur Erinnerung: Die, die hier verbieten wollen, dass homosexuelle PfarrerInnen mit ihren PartnerInnen zusammenleben dürfen und dass homosexuell empfindende Menschen den Segen zugesprochen bekommen, gehen dort, wo sie die Möglichkeiten haben, genau diesen Schritt weiter. Ich glaube Ihnen nicht, wenn Sie meinen, nur das verhindern zu wollen. Jetzt geben sie sich noch moderat. Und es gibt auch ja bei uns Schwachköpfe, die die Frauenordination rückgängig machen wollen.
Herzlich
Ihr Paul
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