Den Kommentar von Herrn Roth finde ich sehr gelungen.
Dazu passt auch der Artikel:
https://www.sonntag-sachsen.de/2014/24/gibt-es-einen-fussballgott
Natürlich gilt das Anbetungsverbot auch für den Fußball-Götze mit Vornamen Mario. Auch wenn »Bild« und Facebook den kleinen, großen WM-Torschützen schon zum Fußball-Gott ausrufen. Dabei hatte sein Siegtreffer eigentlich eine ganz andere Pointe: Nehmt nicht alles so schwer, bereitet euch gut vor, und dann spielt leicht auf – der Rest ist Glaube, Liebe, Hoffnung. Eine schöne Pointe für die Deutschen. Und auch für die Christen.
Natürlich, draußen im Hof grölt es schon kurz nach Götzes Wunderstoß »Deutschland, Deutschland über alles«. Aber zu lernen und zu bestaunen gab es von der deutschen Mannschaft das Gegenteil. Sie hatten das Verlieren gelernt in den letzten Jahren. Götze selbst galt als der Ungeliebte, der Enttäuschende. Dazu noch der Griesgram der eigenen Landsleute: Rücktrittsdebatten um Schweinsteiger, Klose, Löw. Der tiefe Wald der deutschen Seele. Mitten in diesen Wald pflanzten die Männer um den Bundestrainer eine hoffnungsgrüne Schonung: Leichtfüßig, sorglos. Spielerisch. Weil Spielen die Befreiung von Selbstzweifeln, Angst und Bedenken ist. Der deutsche Wald begann zu tanzen. Und die Welt staunt.
Ganz unbeabsichtigt zeigt die deutsche Elf, wie weit ein Glauben führen kann, der die Schwerkraft der Angst verlässt. Auch die Schwerkraft des Hochmuts. Selbst nach der 7:1-Überwältigung von Brasilien blieben Löw und seine Männer demütig, und es wirkte nicht gespielt. Sie wussten: Der Hochmut würde sie zum Abstürzen bringen.
Noch etwas wussten sie: Dass man dem Glück den Weg ebnen kann mit Training, Taktik, mit harter Arbeit – doch man kann es nicht zwingen. So wie sich Gottes Segen nicht zwingen lässt. Es bleibt ein Geschenk. Darum der Jubel.
Hallo Claudia,
kann es sein, das wir uns bei Woldts begegnet sind? fragt Johannes. Jedenfalls stelle ich fest, dass wir ähnliche Anschauungen haben, und das tut hier bei den Sonntag-Kommentierern gut.
Seiten
Impressionen Frühjahrssynode 2024
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
Zum Vergrößern hier klicken.
Weitere Impressionen finden Sie hier.
Diskutieren Sie mit