Das Stationäre Hospiz Siloah feierte am 1. Advent sein zehnjähriges Bestehen. Zahlreiche Freunde und Unterstützer begingen dieses Jubiläum im Rahmen eines Dankgottesdienstes und eines anschließenden Empfangs im Kirchensaal in Herrnhut. Das teilte das Hospiz mit und machte auf die Entwicklung aufmerksam. »In früheren Jahren war die Sterbebegleitung eine Aufgabe der Familie, Nachbarschaft und Kirchgemeinde. Es war normal, dass Menschen zu Hause generationsübergreifend gepflegt und begleitet wurden. Im 20. Jahrhundert verschwand diese Normalität. Erst seit den 1980er Jahren wendet sich dieses Blatt wieder. Immer mehr setzte sich das Verständnis durch, dass Sterben zum Leben gehört und deshalb nicht ausgegrenzt werden sollte. Mit der Verabschiedung des neuen Hospiz- und Palliativgesetzes Ende 2015 hat jeder Versicherte einen Anspruch auf notwendige Palliativversorgung. Dazu gehört auch die Pflege in einem stationären Hospiz, wenn ambulante Hilfen nicht ausreichen«, so die Verantwortlichen in einer Pressemitteilung.
Am 1. Dezember 2007 hatte das Stationäre Hospiz Siloah in Herrnhut seine Türen geöffnet – bis jetzt das einzige Hospiz in Ostsachsen. In den vergangenen Jahren habe man viel bewirken können. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten und einer drohenden Insolvenz Ende 2008 habe sich das Angebot nunmehr sehr gut etabliert. Die täglich geleistete Arbeit aller an der Begleitung und Versorgung Beteiligten, sei aus der Gesundheitsversorgung in der Region nicht mehr wegzudenken, hieß es weiter. Es sei auch weiterhin wichtig, die Hospizversorgung schwerkranker und sterbender Menschen bekannt zu machen, um Ängste oder Vorurteile abzubauen.
Der Dankgottesdienst im Herrnhuter Kirchensaal am 1. Advent stand unter dem Bibelwort »Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt!« und wurde von Mitarbeitenden zusammen mit Diakon Volker Krolzik gestaltet. Gundula Seyfried, die Initiatorin der Hospizarbeit in der Oberlausitz, berichtete von den Anfängen, und Friedhelm Fürst, Vorstand der Diakonie Sachsen, würdigte u.a. die überregionale Bedeutung dieses ersten diakonischen Hospizes in Sachsen. Beim anschließenden Empfang gaben Bilderwände einen Einblick in die Arbeit der vergangenen zehn Jahre. Hausleiter René Rixrath und Pflegedienstleiterin Kathrin Dwornikiewicz berichteten aus der aktuellen Arbeit und dankten ihrem zuverlässigen, motivierten Team.
Die Hospiz- und Palliativarbeit hat nach eigenen Angaben das Ziel, sterbenden Menschen ein würdiges und selbstbestimmtes Leben auch in ihrer letzten Lebensphase zu ermöglichen. Im Stationären Hospiz Siloah in Herrnhut ist an der Realisierung dieses Auftrages ein Team aus ehrenamtlichen Helfern, Pflegekräften, Hauswirtschaftskräften, Ärzten, Physiotherapeuten und Sozialarbeitern beteiligt. Die Wünsche und Bedürfnisse der Bewohner stehen an erster Stelle. Sie werden pflegerisch und medizinisch ausgezeichnet versorgt, und die psychosoziale Betreuung hat einen hohen Stellenwert. Auch die Angehörigen werden einbezogen.
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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