Sehr geehrter Herr Rentzing, diese Plattitüden hätten sie auch vor der Wahl in die Öffentlichkeit tragen können. Warum haben sie es nicht gemacht? Die AfD wäre in der zahlenmäßigen Stärke nicht entstanden, wenn es VORHER vernünftige Stimmen gegeben hätte. Nein, auch die Kirche hat sich wieder nur auf die Seite der Macht gestellt und deren Treiben unterstützt. Die Bevölkerung ist durch diese Politiker und der anderen gesellschaftlichen Kräfte ganz bewusst geteilt worden. Nun werden die Parteien der CDUCSU mit den Grünen und der FDP irgendetwas vereinbaren (im Geheimen!), ohne dass es einen Bestand haben wird. Warum will es keiner merken, dass es in den letzten Jahren keinerlei wirkliche Lösungen für die deutsche Bevölkerung gibt und nichts Nachhaltiges erarbeitet worden ist. Es gibt nur noch ein Hauen und Stechen, aber keinerlei Konsens. Nicht die AfD ist das Problem und die Ursache, sondern die Desinteressiertheit der politischen und gesellschaftlichen Kräfte, die bisher an den „Schalthebeln“ der Macht gesessen hatten. Vielleicht will der größte Teil der deutschen Bevölkerung nicht den Zustand der total ungeschützten Grenzen, vielleicht auch nicht ein Zentraleuropa, keiner weiß es, weil diese Bevölkerung nie dazu befragt worden ist.
Sächsischer Landesbischof mahnt Dialogbereitschaft aller Parteien
Erfreuliche WahlbeteiligungNach dem starken Bundestags-Wahlergebnis der AfD in Sachsen ruft der evangelische Landesbischof im Freistaat, Carsten Rentzing, alle Parteien zum Dialog auf. Im Sinne des Gemeinwohls erhoffe er Gesprächsbereitschaft zwischen allen gewählten Abgeordneten des neuen Bundestags, sagte Rentzing am Montag in Dresden dem Evangelischen Pressedienst (epd). Damit verbinde er die Hoffnung, »dass sich die ausgleichenden und staatstragenden Kräfte in Parlament und Regierung zusammenfinden, die das Gemeinwohl aller im Blick haben«, fügte der Bischof hinzu. Dies schließe einen »angstfreien und vernünftigen Umgang aller Bundestagsparteien miteinander« ein.
Die AfD in Sachsen hatte bei der Bundestagswahl am Sonntag den größten Zweitstimmenanteil erhalten. Mit 27,0 Prozent landete sie laut vorläufigem Endergebnis 0,1 Prozentpunkte vor der CDU (26,9 Prozent). Den dritten Platz erreichte den Angaben nach die Linke mit 16,1 Prozent, gefolgt von SPD (10,5), FDP (8,2) und Grünen (4,6). Über die Erststimmen holte die AfD zudem drei von insgesamt 16 Direktmandaten im Freistaat.
Rentzing sagte weiter, die Tatsache, dass der neue Bundestag im Vergleich zum vorangegangenen »um Parteien erweitert» sei, bilde «die Vielfalt der Gesellschaft und der politischen Vorstellungen ab«. »Wir können Vielfalt nicht nur theoretisch wollen, sondern müssen sie akzeptieren, auch wenn sie nicht immer den persönlichen Vorstellungen entspricht«, sagte Rentzing dem epd und betonte zugleich: »Weder die Stigmatisierung politisch konträrer Auffassungen, noch die Fortsetzung ständiger verbaler Grenzüberschreitungen sind jetzt der Weg, der in unserer Gesellschaft weitergegangen werden darf.«
Die Wahlbeteiligung von 75,4 Prozent in Sachsen bezeichnete Rentzing als erfreulich. »Die Bürger wollen sich beteiligen, mitmachen, mit entscheiden. Das ist gut so«, sagte er: »Wir können auf die Beteiligung möglichst vieler nicht verzichten und brauchen sie zur Gestaltung künftiger Herausforderungen.« Das werde nicht immer einfach sein, »aber es ist ein sinnvoller Weg«, fügte der Bischof hinzu. Zudem sollten »wir dankbar sein, in einer Demokratie leben zu dürfen und freie, faire und geheime Wahlen zu haben«. Das sei in vielen Ländern der Welt nicht der Fall.
Ich finde Ihr Statement reichlich unverschämt, Herr Manfred, und zwar sowohl gegenüber dem Landesbischof mit seiner besonnenen Aussage als auch den Wählerinnen und Wählern. Der neue Bundestag bildet m.E. ziemlich genau die Mehrheitsverhältnisse in der Bevölkerung ab. Von einer "Teilung" der Bevölkerung kann gar keine Rede sein, die überwiegende Mehrheit, nämlich sogar vier Fünftel, haben Parteien gewählt, die eine Obergrenze explizit ablehnen (und Linke und B 90 haben sogar leicht zugelegt, die FDP stark!). Und das bei gestiegener Wahlbeteiligung! Koalitionsverhandlungen werden seit je nicht öffentlich geführt, und ob ein solches Bündnis Bestand haben wird, werden wir erstmal sehen. Mir scheint, Sie haben in Ihrem Frust ein generelles Problem mit der Demokratie? Das ist dann aber Ihr Problem.
@Wahlbeobachter, wann habe ich etwas von einer Obergrenze geschrieben???
Diese kann es in konkreten Zahlen ausgedrückt, nie geben. Es gibt aber eine natürliche ökonomische Grenze. Was aber viel wichtiger ist, dass wir wieder zurück zum Recht und zur Ordnung zurückkommen müssen. Es kann (darf) nicht sein, dass die Beliebigkeit das Maß des politischen Handels wird.
In der Vergangenheit wäre es undenkbar, dass die CDU nur ein Gespräch mit den Grünen geführt hätte. Heute will sie mit der 9%-Partei eine Regierung bilden! Eine Partei, die mit Deutschland nicht viel am Hut hat.
Wenn Sie mit dem Ausgang der Wahl zufrieden sind, ist das ihr Problem. Ich bin es nicht. Wenn wir nicht aufpassen, werden die radikalen Strömungen enorm zunehmen. Noch kann die Gesellschaft reagieren, aber dies muss so nicht bleiben.
Aus diesem Grund hatte ich auch geschrieben, dass man nach einer Wahl nicht kritisieren sollte, sondern vorher. Die Entwicklung war eindeutig vorhersehbar?
Danke Herr Rentzing für diese bedachtsamen, vernünftigen Worte. Sie heben sich da wohltuend vom machem Ihrer "Amtskollegen" und den meisten Politikern ab!
Danke, Herr Bischof Dr. Rentzing, für diese verbindenden, konstruktiven Worte!
Weil die AfD die am meisten gewählte Partei in Sachsen ist, wird sich schon dadurch unsere, die größte Kirche in unseren Freistaat sich nicht einen Dialog mit ihr entziehen können. Wo wir ja aus christlicher Sicht, wenn wir ehrlich sind, kaum etwas wichtiges am Parteiprogram der AfD zu kritisieren hätten. Mit 27,0 Prozent der Stimmen und gleich mit der CDU bzw. sogar mit einen Vorsprung von 0,1 Prozent vor ihr, wird diese Partei sich bestimmt noch weiter entwickeln (u.a. Bürgermeister in den Kommunen stellen). Auch bundesweit, wo die Kirche oft feststeckt in grüne und roten Ansichten wird bestimmt noch mancher Bischof auf Dialog setzen müssen.
Angesichts der Wahlergebnisse in Sachsen wünsche ich mir klarere Worte. Das fehlt mir in der EVLKS schon lange. Lasst uns alle miteinander reden bis wir irgendwan tot umfallen, wenigstens sind wir immer an der gleichen Stelle stehen geblieben. Das ist polemisch, ich weiß, aber denkt doch bitte mal drüber nach.
Die epd-Meldung verkürzt das Stetement von Landesbischof Dr. Rentzing vor allem um den Satz: "Von Äußerungen, die die Würde des Menschen verletzen, möchte ich mich ausdrücklich abgrenzen."
Salbungsvolle Worte des Präsidenten und das Bischofs, sah vor der Wahl ganz anders aus, da übte man sich noch in der Ermahnung, nicht die zu wählen, die Hass gegen Fremde schüren und Menschenverachtung betreiben. Ein indianisches Sprichwort sagt: Die Wölfe bellen gegen die Vollmondscheibe!
Ei, bester Schmiedgeselle, das gilt auch weiterhin. Da halte ich's eher mit Frau Nahles. Haben ja jetzt gesehen, wohin das führt: so eine Wählertäuschung hat's in der Geschichte der BRD ja fast noch nie gegeben, gell? Das Wutvolk jammert jetzt ja schon mächtig ...
In meiner Tageszeitung schrieb heute einer namens Jecke: "Ein Richter bedankt sich bei einem mehrfach verurteilten Verbrecher für seine Wahlkampfhilfe bezüglich des Einzugs einer rechtsextremen Partei in den deutschen Bundestag. Herzlich willkommen in Sachsen!" Recht hat er!! Jawoll.
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