Mit einem Friedensfest wollen Kirchen, Vereine und Initiativen an diesem Wochenende ein Zeichen gegen das Neonazi-Festival in Ostritz (Kreis Görlitz) setzen. Rund 80 Akteure seien beteiligt, teilte der Sprecher des Festes, Markus Kremser, am Donnerstag in Görlitz mit. Das dreitägige Fest auf dem Marktplatz steht unter dem Motto »Zeichen setzen-Hinsehen-Handeln«.
Zur Eröffnung am Freitagabend wird Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) erwartet, der auch Schirmherr ist. Er wolle sich auch in die Menschenkette rund um den Marktplatz einreihen, hieß es. Geplant sind bis Sonntag unter anderem Redebeiträge, Konzerte und Filmvorführungen sowie ein Kinderprogramm.
Zum Abschluss wird zu einem ökumenischen Gottesdienst in die katholische Kirche eingeladen sowie zu einem großen Brunch auf dem Marktplatz. An allen drei Tagen finden in der evangelischen Kirche in Ostritz Friedensgebete statt. Die Kirche steht nach Angaben von Pfarrer Thomas Schädlich bis zum Sonntagmorgen Besuchern offen.
Rechtsextremisten aus ganz Europa wollen sich von Freitag bis Sonntag (20. bis 22. April) in Ostritz auf dem Gelände des Hotels »Neißeblick« zu einem Festival unter dem Namen »Schild und Schwert« versammeln. Auf dem Programm stehen unter anderem rechtsextremistische Musik und Kampfsportwettkämpfe. Rund 750 Teilnehmer werden erwartet.
Gegen das Neonazi-Festival haben weitere Initiativen ihren Protest angemeldet. In unmittelbarer Nähe zum Rechtsrock-Gelände findet eine Musikveranstaltung der linken Szene unter dem Titel »Rechts rockt nicht« statt. Zudem hat die Linken-Landtagsabgeordnete Juliane Nagel eine Gegenveranstaltung unter dem Titel »Ostritz nicht dem Hass überlassen« angekündigt. Anmelder des Friedensfestes ist das Internationale Begegnungszentrum St. Marienthal, das auf dem Gelände des gleichnamigen Klosters beheimatet ist.
Die Polizeidirektion Görlitz rechnet mit ihrem größten Einsatz in Ostsachsen seit zehn Jahren. Laut Justizministerium werden während des Wochenendes drei Staatsanwälte in Bereitschaft sein. Auch das Amtsgericht Görlitz sei informiert, hieß es. Dort könne auch während des Wochenendes über Eilanträge wie etwa Haftbefehle entschieden werden. Sachsens Justizminister Sebastian Gemkow (CDU) hat entschiedene Strafverfolgung angekündigt.
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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